Die Herkunft der Zaubernuss Hamamelis
Auch wenn die Hamamelis inzwischen auch in Europa ein beliebtes Ziergewächs ist, stammt sie doch aus der Ferne. Die etwa sechs verschiedenen Arten kommen ursprünglich aus den gemäßigten Klimazonen Ostasiens und den Atlantikstaaten der USA. Nach ihrem Herkunftsort Virginia ist eine Art der Zaubernuss benannt: die Hamamelis Virginiana. Es ist überliefert, dass ein Forscher namens Collinson im Jahr 1736 die Zaubernuss Hamamelis bei den nordamerikanischen Indianern kennen gelernt und einen Zweig davon mit nach Europa genommen haben soll.
Aussehen und Blütezeit der Zaubernuss Hamamelis
Die Hamamelis wächst sehr langsam zu einem hohen baumartigen Strauch heran, der bis zu zehn Meter erreichen kann. An den Zweigen sprießen im Frühjahr wechselständig angeordnete Blätter, die einen kurzen Stiel und ledrige Spreiten besitzen. Der Blattrand sieht wellig bis grob gekerbt oder gezähnt aus. Im späten Herbst, wenn die Blätter abgefallen sind, erscheinen an den Stellen, die die Blattachseln gebildet haben, gelbe Blüten. Diese sitzen auf einem kurzen Stiel und bilden goldgelbe fadenähnliche Blütenblätter aus, die sich bei großer Kälte schützend einrollen können. Eine Besonderheit der Zaubernuss Hamamelis ist, dass sie im Winter blüht, etwa von Januar bis April. Am Ende der Blütezeit entwickeln sich die Früchte, haselnussartige behaarte Kapseln, die zwei dunkel gefärbte Samen enthalten. Sind die Früchte reif, fallen sie zu Boden und springen dabei bis zu vier Meter weit.
medizinische und kosmetische Verwendung Zaubernuss Hamamelis
Bereits die Indianer Nordamerikas sollen die Heilwirkung der Hamamelis gekannt haben. Der Überlieferung nach sollen sie die Rinde der Pflanze mit Wasser zu einem Sud aufgebrüht und damit Wunden, Juckreiz, Hämorrhoiden, aber auch Magenerkrankungen und Darmerkrankungen behandelt haben. Die frühen Siedler Amerikas sollen dieses Wissen übernommen haben. Besonders das aus der Zaubernuss Hamamelis gewonnene Gesichtswasser soll bei den damaligen Frisören sehr beliebt gewesen sein, um nach der Rasur die Haut ihrer Kunden zu pflegen.
Auch heute wird Hamameliswasser gern als Gesichtswasser oder Haarwasser genutzt. Es wirkt entzündungshemmend und juckreizstillend und ist besonders für trockene Haut geeignet. Unreine Haut kann damit geklärt werden. Als Pflegekompresse aufgelegt wirkt ein Destillat aus der Zaubernuss belebend auf die Haut. Auch in Form von Cremes oder Salben wird die Zaubernuss verwendet, um den Säureschutzmantel der Haut zu stärken.
In der Naturheilkunde wird die Pflanze wegen ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen geschätzt. Diese sind vor allem in den Blättern und der Rinde enthalten und wirken auf Haut und Schleimhäute zusammenziehend. Daher kann man mit Hamamelispräparaten leichte Verletzungen der Haut, Ausschläge und Neurodermitis behandeln. Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt die Anwendung von Hamamelisblättern und Hamamelisrinde bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden mit Zaubernuss-Extrakten bei Hämorrhoiden. Auch bei Venenleiden soll die Heilpflanze in Form von Tees, Umschlägen oder Salben Linderung bringen.
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