Hongkew Park Shanghai ist eine Metropole, die direkt am chinesischen Meer liegt. Durch die ca. 20 Mio. Einwohner zählende Großstadt fließt der Fluss Huangpu, der kurz vor dem Meer in den großen Strom Jangtsekiang mündet. Das dort befindliche Stadtviertel heißt wie der Fluss Huangpu. Am westlichen Ufer liegt das sog. Bund-Viertel mit einer langen Uferpromenade. Dort fand im Jahre 2010 die Expo statt. Im Bund-Viertel sind viele markante Hochhäuser aus den letzten zwei Jahrhunderten zu bewundern. Auf der anderen Uferseite des Huangpu befindet sich der relativ neue Stadtteil Pudong, wobei vereinzelt stehende alte Gebäude abgerissen wurden. Aus dem Huangpu-Fluss wird das meiste Trinkwasser für die Bewohner der Großstadt gewonnen. Huangpu bedeutet übersetzt Fluss mit gelbem Ufer. Das kommt von den gelben Sedimenten, die der Fluss mit sich führt. Über ihn eroberten sowohl die Briten als auch die Japaner seinerzeit Shanghai. Heute ist er einer der wichtigsten Verkehrswege für die Ein- und Ausfuhren Shanghais. Sehr beeindruckend ist eine Schifffahrt auf diesem Fluss, sowohl tagsüber, als auch bei Nacht. Dann bietet sich ein prächtiger Blick auf die beleuchtete Silhouette von Shanghai.
Shanghai ist eine Stadt mit nur wenig Grünflächen oder Parkanlagen. Das ist eher untypisch für chinesische Großstädte. Es entstanden hier hauptsächlich Wohnsiedlungen und Fabriken. Man vermutet, dass dies an den hohen Grundstückspreisen dieser Gegend lag. Dazu wurde das Land erst durch Aufschüttungen den Flüssen und dem Meer abgerungen.
Eine der wenigen Ausnahmen für Parkanlagen bietet das Gebiet beim Zusammenfluss des Huangpu mit dem Suzhou-Kanal. Hier schufen die damaligen Kolonialherren, die Briten eine große Parkanlage, den Huangpu Park. Das Land unter dem Park entstand durch Anschwemmungen von Schlamm und Tuff, dass sich an einem Schiffswrack ansammelte. Weitere Aufschüttungen wurden vorgenommen und so wertvolles und bebaubares Land gewonnen.
Die Briten legten einen Hongkew Park nach ihren Vorstellungen an. Aber sie verboten der einheimischen Bevölkerung und Hunden, ihn zu betreten. Diese durften nur als Bedienstete ihrer britischen Herrschaft den Hongkew Park betreten. Sikh-Soldaten überwachten die Einhaltung dieser Vorschriften. Als es in der Bevölkerung zu Protesten gegen diese Verbote kam, wurden Ausnahmen erlassen. Diese Ausnahmen ließen zu, dass gut gekleidete Chinesen mit einer Sondergenehmigung, sofern sie diese erhielten, den Hongkew Park betreten durften.
Baum und Buschbestand Hongkew Park
Inmitten eines Häusermeeres vermutet man kaum eine so schöne und große Grünzelle, in der man vom Großstadtlärm praktisch nichts mitbekommt. Ein herrlicher Baum und Buschbestand mit schönen Wiesen und Anpflanzungen sorgen für einen guten Erholungswert. Viele verschiedene Vogelarten haben sich hier heimisch gemacht. Über 9.000 Pflanzen kommen in dieser Anlage vor. Angeblich sind auch zwei Granatäpfelbäume dort schon aus der Zeit, als Kaiser Qianlong Herrscher war, also im 18. Jahrhundert. Und sie tragen heute noch Früchte. Dazu kommt eine große Sammlung von Orchideen mit mehr als 100 verschiedenen Arten. 1999 fand hier auf diesem Gelände die Weltausstellung für Pflanzen statt.
Einige schöne kleinere Bauwerke stehen im Huangpu Park. Darunter ist ein kleines Museum, das über die Geschichte der Stadt Shanghai berichtet. Im Park steht auch ein Denkmal für die Volkshelden.
Übrigens auch Hongkew Park
Neben dem Erholungswert für die Einheimischen ist er für den chinesischen Volkssport ein beliebter Platz geworden. Allmorgendlich zieht es sehr viele Chinesen in den Hongkew Park, um Taijiquan auszuüben. Dieser Sport ist bei uns auch als Schattenboxen bekannt. Es ist eine Art Kampfsport mit langsamen fließenden Bewegungen. Dabei tritt der Kampfsport eher in den Hintergrund, gesundheitliche Förderung des Körpers ist wohl heute der Hauptgrund für das breite Interesse der einheimischen Bevölkerung an diesen Ritualen im Hongkew Park.
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