Für die kleine Ortschaft Abbotsbury in England mit seinen rund 500 Einwohnern würde sich vermutlich kaum jemand interessieren, wenn es dort nicht drei spektakuläre Natur-Highlights geben würde. Neben der „Abbotsbury Children’s Farm“ und der „Abbotsbury Swannery“ ist der Höhepunkt die sogenannten Gärten der Welt, die „Abbotsbury Subtropical Gardens“. Dieses Areal von rund 80.000 m² ist ein riesiges Naturschutzgebiet, es zählt zu den Orten an der Jurassic Coast, die von der UNESCO im Jahre 2001 zum Weltnaturerbe aufgenommen wurde. Die genaue Lage ist in der Nähe der Südküste von England. Abbotsbury liegt fast genau in der Mitte zweier größerer Städte an der Jurassic Coast. Im Westen ist als größere Stadt Bridport und im Osten befindet sich Weymouth. Die genaue Adresse der Abbotsbury Subtropical Gardens lautet: Ilchester Estates, Abbotsbury, Weymouth DT3 4LA, Vereinigtes Königreich. Die „Abbotsbury Subtropical Gardens“ existieren seit dem Jahr 1765. Gegründet wurde diese in einem üppigen, grünen Tal gelegene Gartenanlage vom englischen Botaniker und Adligen Graf Ilchester. Dieser subtropische und komplett naturgeschützte Gehölzgarten wurde mit der Idee gegründet, dort seltene und exotische Pflanzen zu züchten. Inzwischen werden die „Abbotsbury Subtropical Gardens“ von den Nachfahren des Grafen Ilchester betreut. Dabei wird die alte Pflanzen- und Baumsammlung erhalten und zusätzlich werden immer neue Pflanzen und Bäume in die Gartenanlage integriert.
Die Grundlage dafür, dass all diese Pflanzen dort derart wachsen können, ist der besonders nährstoffreiche Boden. Dieser Boden macht ein außergewöhnliches Wachstum von Bäumen und Pflanzen möglich. So steht in dieser Gartenanlage zum Beispiel die „Quercus robur“, die höchste Eiche von Großbritannien. Dieser Baumriese erreicht die sagenhafte Größe von 40 m.
Für die Farbenblüte der Gärten wurden zunächst die unterschiedlichsten Pflanzen aus Europa dort zusammen gestellt. Angefangen bei Hortensien und Kamelien über Azaleen und Rhododendren ist dort alles vertreten. Ein besonderes optisches Highlight sind die Magnolien, die entlang dem extra dafür angelegten Magnolienweg wachsen. Weitere Pflanzen für die Bodenbedeckung der Gärten sind wilde Primeln und die Hasenglöckchen.
Aber in den Gärten wachsen inzwischen nicht nur Pflanzen aus Europa, sondern bekannte Pflanzen und wahre Exoten aus aller Welt. So steht neben Eukalyptusbäumen und Palmen auch Bauchfarne. Dazu kommen besondere Exoten wie etwa die Canna, das indische Blumenrohr. Von der Canna gibt es rund 50 verschiedene Arten, die in mehreren unterschiedlichen Farben wie rot und gelb blühen. Zusätzlich zu den Kolbenlilien kommt mit der Watsonia noch ein subtropisches Schwertliliengewächs, von dem auch über 50 verschiedene Arten existieren. Ein weitere beliebte Zierpflanze aus Südamerika ist die „Gunnera Manicata“. Der geläufige Name für diese Pflanze ist Mammutblatt oder Riesen-Rhabarber. Diesen Namen hat die bis zu 3 m hohe Krautpflanze, die
aus den brasilianischen Nebelwäldern von Serra do Mar stammt, lediglich wegen der Ähnlichkeit zum Rhabarber, hat aber sonst nichts damit zu tun. Die „Abbotsbury Subtropical Gardens“ beherbergen die größte Pflanzensammlung des Mammutblatts in England. Weitere Raritäten sind der aus dem Himalaya stammende Strauch „Photinia nussia“ oder der „Leucadendron argenteum“, der auch bekannt ist unter dem Namen „Echter Silberbaum“. Er hat der Gattung der Silberbäume oder Schimmerbäume diesen Namen verpasst. Die ganze Gattung der Silberbäume umfasst rund 95 verschiedene Arten. Der Strauch „Photina nussia“ steht in den Himalaya-Auen der „Abbotsbury Subtropical Gardens“. Eine andere besonders interessante Landschaft ist der Neuseeland-Garten. Neben dem Neuseeland-Flachs wächst dort der ebenfalls aus Neuseeland stammende Karo oder „Pittosporum crassifolium“. Der Karo gehört zur Familie der Klebsamen.
Auch abbotsbury subtropical gardens
Die „Abbotsbury Subtropical Gardens“ bieten eine unvergleichliche Mischung der Natur wie einen Dschungel mit verwinkelten Waldwegen und mehreren Feuchtflächen für Teiche. Des Weiteren gibt es einen Mittelmeergarten und eine exotische und farbenprächtige Sommerblumenschau.
Falls jemand Lust hat, dieses außergewöhnliche Naturspektakel live zu bestaunen, kann er dies täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr tun. Eine Anreise mit dem Auto ist unproblematisch, denn vor dem Eingang befindet sich ein großer Parkplatz. Als weiteren Service für alle Besucher der „Abbotsbury Subtropical Gardens“ gibt es in der Anlage mehrere Toiletten, die auch für behinderte Menschen geeignet sind. Um einen ganzen Tag in der Gartenanlage verbringen zu können, gibt es für die Verpflegung der Gäste ein Restaurant.
Für allgemeine Andenken gibt es zahlreiche Souvenirs im hauseigenen Souvenirladen. Es gibt zudem die Möglichkeit, über den Pflanzenverkauf sogar ein lebendiges Erinnerungsstück aus den „Abbotsbury Subtropical Gardens“ mit zu nehmen. In London, England, gibt es eine Abbotsbury Road.
Irgendwie lässt mich der Magnolienweg automatisch an Dorothy auf dem Weg zum Zauberer von Oz denken, obschon es da ja doch auch noch sehr anders aussah. 😉
LG,
Tanja