Die Royal Botanical Gardens, oder schlicht RBG, sind ein knapp 1.000 Hektar großes Naturschutzgebiet in Kanada. Das Gelände erstreckt sich über über zwei angrenzende Städte, Burlington und Hamilton, in der Provinz Ontario. Der Park liegt am Westufer des Ontario-Sees, einer Gegend, die aufgrund ihrer Form und ihres Wohlstandes auch als „Golden Horseshoe“, also goldenes Hufeisen, bekannt ist. Die RBG sind nicht nur eine der beliebtesten touristischen Attraktionen Ontarios, sondern auch von großer Bedeutung für Naturschutz, Erziehung und Wissenschaft.
Die Anfänge der Royal Botanical Gardens liegen in den 1930er Jahren, als während der „Großen Depression“ unerschlossenes Terrain oder Brachland in Parkgelände umgewandelt wurde. Dank einer von König George V., dem damaligen britischen König und somit auch kanadischen Staatsoberhaupt, erteilten Genehmigung dürfen die RBG seit 1930 offiziell die Bezeichnung „royal“, also königlich, im Namen führen.
Ursprünglich als Gartenbauausstellung und Schutz für natürliche Wälder und Feuchtbiotope konzipiert, erreichten die Anlagen in den 1980er Jahren ihre heutige Größe und sind eine der größten Einrichtungen dieser Art in Nordamerika. Die Royal Botanical Gardens haben sich der Artenvielfalt verschrieben. So finden sich im Park über 1.100 Pflanzenarten und ein Großteil der wild in Kanada vorkommenden Pflanzen. Der Park ist auch Heimat der größten noch existierenden Gruppe der Roten Maulbeere, der gefährdetsten kanadischen Baumart.
Anfänglich wurden die Royal Botanical Gardens ausschließlich von der Stadt Hamilton finanziert, später von der Provinz Ontario. Da eine weitgehende Kostentragung durch den Park selbst angestrebt wurde, wird seit den 1980er Jahren Eintrittsgeld von den Besuchern erhoben. Derzeit beträgt der Eintritt für Erwachsene 13 Dollar, für Kinder gibt es nach Alter gestaffelte Vergünstigungen. Kinder unter 5 Jahren zahlen keinen Eintritt. Für Familien werden vergünstigte Tickets angeboten. Gruppen können eine geführte Tour durch den Park machen. Auf der Homepage der RBG sind aktuelle Informationen abrufbar, zum Beispiel auch darüber, welche Pflanzen gerade in Blüte stehen.
Wanderschuhe
Bequeme Wanderschuhe sind Pflicht: längs der über 45 km langen Wanderwege befinden sich vier ausgewiesene Naturschutzgebiete, ein Alpingarten, ein Arboretum, spezielle Gärten für Rosen und Lilien sowie – je nach Saison – Garten- und Blumenausstellungen. Auch zwischen den einzelnen Stationen gibt es viel zu entdecken; Künstler aus aller Welt stellen hier faszinierende Kunstwerke aus, die zum Staunen und Mitmachen einladen – wo sonst findet man einen Baum, den man als Musikinstrument benutzen kann?
Die größte Blütenpracht kann man zwischen Mai und Oktober bestaunen, aber auch sonst gibt es viel zu sehen, zum Beispiel ein mediterranes Gewächshaus.
Der Park ist täglich von 10 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Wer mit dem Reisebus anreist, wird direkt am Parkeingang abgesetzt. Für Autofahrer gibt es einen kostenlosen Shuttle-Service zwischen dem Parkeingang und den Parkplätzen.
Auch für das leibliche Wohl der hungrigen Besucher im Royal Botanical Gardens ist gesorgt. Ganzjährig ist das Restaurant „Garden’s Café“ geöffnet. In den Sommermonaten sind zwei Teehäuser geöffnet: das „Turner Pavilion Tea House“ und das „Rock Gardens Tea House“.
Übrigens auch Royal Botanical Gardens
kann man hier auch heiraten – die RBG organisieren Hochzeiten und Empfänge in wundervoller landschaftlicher Umgebung. Zu diesem besonderen Tag passt dann auch das offizielle Motto der RBG perfekt: „Escape to Paradise“ – Flucht ins Paradies!
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