Die knapp 51.000 Einwohner große Stadt Grasse liegt im französischem Département Alpes- Maritimes.
Grasse gilt als Welthauptstadt des Parfüms, nicht erst seit der Roman „das Parfum“ von Patrick Süskind hier seinen Handlungsort hat. Mit seinen schmalen, engen Gassen und den Häusern, die aufgrund der Platznot eher in die Höhe statt in die Breite gebaut wurden, versprüht Grasse auch heute noch den Charme einer kleinen mittelalterlichen Stadt.
Erstmals erwähnt wurde Grasse im Jahre 1040. Im Jahre 1227 eroberte Graf Raymond Bérange die Stadt wodurch sie ein Teil der Provence wurde und somit zu Frankreich gehörte. Während des Mittelalters war Grasse vor allem für sein Gerberhandwerk bekannt. Als es im 17. Jahrhundert in vornehmen Kreisen schick wurde parfümierte Lederhandschuhe zu tragen, sah man in Grasse seine Chance und spezialisierte sich auf die Extraktion von Duftstoffen; vor allem die Extraktion von Orangenblüten und Jasmin. Die Herstellung von Parfüm wurde für Grasse wirtschaftlich immer wichtiger.
Den heutigen Status als Weltstadt des Parfüms erreichte Grasse schon zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert. Heute gibt es in der Stadt 30 Fabriken von Parfümerien.
Vor allem das Klima ist perfekt für Pflanzen und somit für Parfümeure. Gelegen im Hinterland der Côte d´ Azur, unweit von Meer und Bergen, gibt es mehr als 300 Sonnentage im Jahr.
Die Herstellung von Parfüm wurde für Grasse immer wichtiger
Zu den 3 bekanntesten und ältesten Parfümproduktionen gehören die Parfümerien Galimard, gegründet 1747, die Parfümerie Fragonad die es seit 1782 gibt sowie Molinard aus dem Jahre 1849. Die großen Parfümerien bieten dem Besucher eine kostenlose Führung durch die historischen Produktionsstätten an, die zum Teil noch heute zur Herstellung von Parfüms dienen. Hier lassen sich auch eigene Düfte kreieren die mit nach Hause genommen werden können.
Die Blüten für die Produktion kommen aus der ganzen Welt, doch die edelsten und duftensten Blumen kommen noch heute aus den Gärten von Grasse und Umgebung. In den vielen Gärten der Stadt blühen den ganzen Sommer über unzählige Rosen– , Jasmin- und speziell Tuberosenblüten. Gepaart mit Lavendel– und Mimosenfeldern in der Umgebung ergibt sich ein einzigartiger, betörender Duft, der einem Verstehen lässt, woher die Inspirationen für neue Duftkreationen kommen. Einer der schönsten und bedeutendsten Gärten in Grasse ist der „Jardin des Plantes“.
Hier fand schon die Schwester Napoleons während der Wintermonate Erholung und Entspannung. Heute findet man im „Jardin des Plantes“ allerlei duftende Pflanzen aus der ganzen Welt.
Der wunderschöne Ausblick den man von hier aus hat, von der Altstadt bis hin zum knapp 20km entfernten Mittelmeer, macht den Park noch heute zu einem der schönsten Plätze in Grasse.
Was man in Grasse auf keinen Fall verpassen sollte sind die Feste „Expo Rose“ und die „Fête du Jasmin“. Jedes Jahr im Mai findet die Expo Rose statt; eine Ausstellung, die die schönsten Rosen und Rosenprodukte zeigt. Ein richtiges Volksfest ist die „Fête du Jasmin“. Es findet seit 1946 jährlich Anfang August zu Beginn der Jasminblütenernte statt. Das Jasminfest zieht nicht nur Besucher aus ganz Frankreich sondern auch aus der ganzen Welt an. Höhepunkt ist ein festlicher Umzug mit Kostümen und blumendekorierten Wägen.
Am Ende des Umzugs werden mehr als 50.000 Blumen den Zuschauern zugeworfen, sodass jeder sein kleines Stück Frankreichs Grasse in den Händen halten und mit nach Hause nehmen kann.
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