Gartenkunst als architektonische Gestaltung begrenzter Flächen.
Die Gartenkunst, als Architektonische Gestaltung begrenzter Flächen, beinhaltet sowohl die landschaftsarchitektonische Seite der Gartenanlage als auch künstlerische Gestaltungen mit Wasserspielen, Skulpturen und ähnlichem als Gartenkunst. Sogar schon im Alten Ägypten war die Gartenkunst verbreitet, was durch zahlreiche Wandmalereien und Ausgrabungen dokumentiert werden konnte. Die berühmten Pyramiden waren demnach in Parkanlagen eigebettet, in denen Sie als Kunstwerke dienten. Zur historischen Geschichte der Gartenkunst zählen auch die „Hängenden Gärten von Babylon“ deren Existenz zwar nie nachgewiesen wurde, die aber nichts desto Trotz zu den sieben Weltwundern gehören.
Außerdem gibt es Überlieferungen zu den Anlagen im alten Persien sowie im alten Griechenland. Die Gartenkunst im Alten Rom zeichnet sich durch die Trennung von Nutz- und Ziergärten, sogenannten Lustgärten, aus. Die weniger von Pflanzen als vielmehr durch die Darstellung von Landschaften berühmt gewordenen Chinesischen Gärten sind auch heute noch als Besonderheit zu sehen. Diese Art der chinesischen und japanischen Gärten, die sich grundlegend von denen in Europa unterschied, nahm schließlich auf die hiesigen Anlagen Einfluss. In den Landschaftsgärten in England fanden die asiatischen Vorbilder große Liebhaber, die sich der Umsetzung widmeten.
Bekannte Parks wie Pillnitz bei Dresden oder auch Sanssouci waren davon angehaucht.
In der Neuzeit war vor allem in Italien eine neue Art der Gartengestaltung modern geworden. Das Ergebnis war der italienische Renaisance-Garten. Dabei wurden hohe Hecken, viele immergrüne Pflanzen, Wasserspiele, Ziervögel und Statuen in verschwenderischer Fülle verwendet. Diese Gärten, die zu den reichen Villen der Zeit gehörten, sind zum Teil bis heute erhalten und sind Gartenkunst. Exotische Zierpflanzen wurden seit der Zeit der Renaisance nach Europa eingeführt. Seit dieser Zeit gibt es in Mitteleuropa die heute so selbstverständlichen Blüten wie Tulpen und Narzissen. Die Folge dessen war eine Zeit, die als „Tulpenwahn“ bezeichnet wird, da mit den Zwiebeln sogar Spekulationsgeschäfte getrieben wurden.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in England ein neuer Gartenstil, der vor allem durch die naturähnliche Anordnung der Pflanzen und geschwungene Wege auffällt. Dieser Stil wurde zunächst in den Anfängen der Landschaftsgärtnerei in Deutschland kopiert. Der natürliche Gartenstil in Deutschland wurde teilweise von Johann Wolfgang von Goethe geprägt, der in Weimar den „Park an der Ilm“ anlegte, den es heute noch gibt.
Berühmtes „Überbleibsel“ der englischen Zeit in Deutschland ist der beliebte englische Garten in München. Hermann von Pückler-Muskau hat sich um die Gärten seiner Zeit verdient gemacht, und brachte unter anderem den Branitzer Park hervor. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Mode zu den sogenannten Floragärten, für die vor allem die Errichtung von Wintergärten typisch war. Der Palmengarten in Frankfurt ist dafür berühmtes Beispiel.
Auch von heutigen Landschaftsarchitekten werden bedeutende Gärten und Parks erschaffen. Beispielsweise wurden in den 80er Jahren in Barcelona in Vorbereitung der olympischen Spiele, die hier im Jahr 92 stattfanden einige neue Parks angelegt. Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass Industriebrachen nutzbar für die Entspannung der Bevölkerung gemacht werden, ohne den kulturell-industriellen Hintergrund gänzlich verschwinden zu lassen. Dank eines neuen Systems der Pflanzenversorgung werden neue Methoden der Dachbegrünung und Fassadenbegrünung erprobt, die zu sogenannten vertikalen Gärten werden.
Besonderer Touristenmagnet in Deutschland sind immer wieder die Parks und Schlösser in Potsdam nahe Berlin. Hier ist vor allem Sanssouci zu nennen, welches Weltruhm erlangt hat. Gegenüber von diesem Schloss befindet sich der Ruinenberg, der einen sizilianischen Garten beherbergt. Außerdem gibt es einen von zahlreichen Koniferen bewachsenen Nordischen Garten.
So kann man allein in Deutschland viele Beispiele der Gartenkunst bewundern, sowohl historischer als auch jüngerer Art. Ein Besuch lohnt allemal.
„Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich. Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten!“ rät ein chinesisches Sprichwort. Und tatsächlich: Ein schöner Garten vor dem Haus beglückt und erfreut Gäste wie Einwohner beim Kommen und Gehen gleichermaßen.
Lebenslange Freude an der schönen Gartenkunst
Vor allem, wenn das Haus an einer vielbefahrenen Straße liegt, dient der Vorgarten mehr oder weniger als Aushängeschild. Ein offensichtlich liebevoll gepflegter Garten lässt auf geordnete Familienverhältnisse sowie Zuverlässigkeit und Liebe für das Schöne schließen. Gästen bietet er den ersten Eindruck vom gesamten Haus und seinen Bewohnern. Nicht nur wenn man ein Geschäft betreibt oder sich stetig in der lokalen Gesellschaft bewegt, sind solcherlei „Nebensächlichkeiten“ wie der Schmuck eines Hauses nicht unwichtig. Denn: Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance.
Worauf man beim Anlegen und Pflegen achten sollte
Bei der Pflanzung der verschiedenen Blumensorten, Sträucher und Bäume lohnt es sich, sich schlau zu machen, wann welche Sorte blüht, damit übers ganze Jahr hinweg immer zumindest eine Pflanzensorte in der Blüte steht und das Auge des Betrachters damit erfreuen kann. Zudem sollte man beim Setzen die verschiedenen Höhen der Pflanzen beachten, damit keine kleine Pflanze von großen Pflanzen verdeckt wird. Mit dem Einsetzen von Bäumen sollte man – vor allem bei kleinen Vorgärten – lieber etwas sparen. Einer oder zwei kleinwüchsige Bäume als Mittelpunkt werden vollends reichen. Eine schöne Pflasterung und den Vorgarten mit Steinen abgrenzender Rand werden die kleine grüne Oase vor dem Haus zudem um ein Vielfaches aufwerten.
Bei der Gartenkunst vom Setzen von Sträuchern und Bäumen vor allem an Ausfahrten tut man gut dran, auf deren Höhe und Position zu achten, um sich nicht den Blick auf die Straße (beim Reversieren) zu versperren. Sträucher und Bäume sollte man zudem immer wieder zurückschneiden, damit sie nicht verwuchern und damit dem gepflegten Charakter des Gartens schaden. Hat man noch ein wenig Platz, so macht sich bestimmt ein schönes – vielleicht schmiedeeisernes – Bänkchen als Zierde sehr hübsch. Liebt man es romantisch, so kann man sich mit Kletterpflanzen an Spalieren oder Holzbögen ein märchenhaftes Ambiente im Vorgarten schaffen. Vor allem bei schadhafter, alter Fassade oder Backsteinbauten machen sich derlei grüne Verschönerer immens gut. Vorsichtig sollte man allerdings bei schöner, neuer Fassade sein, damit die Kletterpflanzen diese nicht ruinieren.
Narzissen blühen jedes Jahr wieder, wenn man die grünen Stengel und Blätter der hübschen Frühlingsboten nach deren Abblühen „einziehen“ lässt, also nicht abschneidet, sondern so lässt bis diese völlig verdorrt sind.
Für vielbeschäftigte oder bequeme Gartenkunst Liebhaber empfiehlt es sich, sich für winterharte Blumen und Pflanzen zu entscheiden, die aufgrund ihrer Winterbeständigkeit weniger Arbeit bedürfen (man muss sie nicht ausgraben, etc.) und ohne viel Aufwand jedes Jahr wieder von Neuem gedeihen und blühen.
Unkraut zwischen den Pflastersteinen bekommt man übrigens mit kochendem Salzwasser weg. Beim Pflanzen von Blumenzwiebeln (Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, etc.) sollte man darauf achten, diese doppelt so tief wie ihren Durchmesser einzupflanzen. Ist die Zwiebel also 5 cm dick, so setzt man sie in 10 cm Tiefe ein.
Einmal schlau angelegt, hat man nicht mehr viel Arbeit, aber jeden Tag erneut große Freude mit seinem Ziergarten. Er begrüßt einen freundlich beim Heimkommen und gibt einem das Gefühl von Geborgenheit. Wie sagte auch schon Goethe: „Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat“.
Bildquelle: Pixabay-User Lekies
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