Der Landsitz Mount Vernon in Virginia (Bundesstaat) mit dem Flower Garden Virginia, nur fünfundzwanzig Kilometer vor den Toren des heutigen Regierungssitzes, war ab 1754 der Wohnsitz George Washingtons, des ersten Präsidenten der USA. Er bewohnte das im charakteristischen Kolonialstil erbaute Anwesen bis zu seinem Tode im Jahre 1799 mit seiner Familie sowie mehreren Hundert Bediensteten und Sklaven. Da die Nachkommen und Erben George Washingtons nicht über die finanziellen Mittel zur Instandhaltung der Besitztümer verfügten, wurde die gesamte Liegenschaft im Jahre 1858 unter die Schirmherrschaft der „Mount Vernon Ladies‘ Association“ gestellt, welche es sich zur Aufgabe machte, das geschichtsträchtige Gebäude sowie die angrenzenden Ländereien vor dem Verfall zu retten und der Nachwelt zugänglich zu machen. Im Jahre 1860 wurde Mount Vernon zum Nationaldenkmal erklärt und genießt seither staatliche Unterstützung.
George Washington, welcher einer wohlhabenden Südstaatenfamilie mit Plantagenbesitz und Sklavenhaltung entstammte, sah sich trotz der zahlreichen Aufgaben, die das Amt des Präsidenten von 1789 bis 1797 mit sich brachte, stets als Landwirt. Mit großer Hingabe entwickelte er neue, ergiebigere Getreidesorten und Düngemittel und verwandelte den Besitz innerhalb weniger Jahre in ein erfolgreiches und gewinnbringendes landwirtschaftliches Unternehmen.
In seiner Blütezeit des Flower Garden Virginia bewirtschaftete das Gelände insgesamt fünf bäuerliche Betriebe, eine Fischerei, sowie einen ausgedehnten Waldbestand, welcher der Jagd und Bauholzerzeugung diente. Durch den Unterhalt einer hofeigenen Müllerei und mehrerer Hofläden konnten auch die Bauern der Umgebung von den modernen Anbaumethoden profitieren.
Noch heute ist Mount Vernon für viele Touristen ein attraktives Ausflugsziel und insbesondere für Amerikaner eine wahre Pilgerstätte. Entsprechend zahlreich sind die Angebote der umliegenden Hotels an Arrangements für Übernachtungen und Besichtigungstouren. Der Öffentlichkeit ist heute eine Fläche von insgesamt fünfzig Hektar Land zugänglich, welche die zwanzig Zimmer umfassende Villa, landwirtschaftliche Nebengebäude sowie herrliche Gärten einschließt. Eine vorzugsweise von Schulklassen besuchte Lehr- und Ausstellungsfarm ergänzt die abwechslungsreiche Ausstellung.
Das Hauptinteresse der weitaus meisten Besucher gilt jedoch den beiden Hauptgärten, welche unterschiedlicher kaum gestaltet sein könnten. Der im strengen französischen Stil errichtete Blumengarten präsentiert dem Besucher einen unglaublichen Reichtum verschiedenster Blumen, Hecken und Baumarten. Der am amerikanischen Kolonialstil orientierte Obst- und Gemüsegarten hatte ursprünglich die Aufgabe, den zahlreichen Gästen des Präsidentenpaares eine abwechslungsreiche Speisenfolge sicherzustellen.
Blumengarten Flower Garden Virginia
Der Blumengarten Flower Garden Virginia mit seinem angrenzenden, repräsentativen Gewächshaus, welches zahlreiche exotische Pflanzen beherbergt, stellt das Herzstück des Anwesens dar. Dutzende verschiedene Rosensorten, zahlreiche in unterschiedlichen Farben erblühende Obstbaumsorten und ausladende immergrüne Buchsbaumhecken laden den Besucher zum Verweilen ein. Dabei wird stets darauf geachtet, das von George Washington geprägte Prinzip, den Garten in jeder Jahreszeit neu erblühen zu lassen, beizubehalten. So sollte dieser Garten der Erholung und kulturellen Bereicherung seiner Betrachter dienen, was sich auch in seinem Beinamen „Pleasure Garden“ widerspiegelt. Der sich ständig verändernde Garten ist überdies mehrmals im Jahr Schauplatz zahlreicher Feste und Feierlichkeiten. So wird im Mai ein fröhliches Muttertagswochenende veranstaltet, am vierten Juli das Jubiläum des Unabhängigkeitstages begangen, und im Herbst finden Feierlichkeiten zum amerikanischen „Thanksgiving“ statt.
Flower Garden Virginia – Mount Vernon – USA
So ist Mount Vernon nicht nur für weit hergereiste Touristen ein beliebtes Ausflugsziel der USA. Auch für zahlreiche Amerikaner bietet sich im Jahresverlauf immer wieder ein willkommener Anlass, die Gedenkstätte des ersten, noch heute verehrten amerikanischen Präsidenten zu besuchen.
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