Wenn es im Garten unangenehm summt
Eine kritische Betrachtung zu Plagegeister im eigenen Garten
Wer in seinem Garten einen schönen Kaffeetisch gedeckt hat und sich die Köstlichkeiten schmecken lassen will, merkt bald, dass die süßen Sachen noch andere, nämlich tierische, Liebhaber finden. Besonders Wespen, Hummeln und sogar Hornissen umkreisen den Kuchen, und das ist für die Menschen nicht nur unangenehm, sondern auch außerordentlich gefährlich. Denn jeder hat wohl schon von den tragischen Fällen gehört, in denen jemand ein solches Insekt verschluckt hat und durch die Schwellung vielleicht sogar erstickt ist.
Mücken versauern laue Sommerabende
Auch Mücken können sich zur wahren Plage entwickeln. Besonders Menschen, die eine Allergie dagegen entwickelt haben und bei denen ein sonst meist harmloser Stich schlimme Reaktionen auslöst, sind stark gefährdet. Mücken lieben feuchtes und dabei warmes Wetter. Deshalb büßt der Aufenthalt in der Nähe von Wasser, also auch des Gartenteichs, an lauen Sommerabenden schnell und viel von seiner Romantik ein.
Fromme Wünsche und unnütze Anstrengungen
Es nutzt allerdings nichts, sich dem Schicksal zu ergeben und im Sommer den eigenen Garten zu meiden. Und genauso unsinnig ist es, mit einer chemischen Keule in der irrigen Annahme wild um sich zu sprühen, um auf diese Weise der ungebetenen Gäste Herr zu werden. Viele Menschen hoffen darauf, dass in einem besonders strengen Winter möglichst viele der kleinen Tiere umkommen, und sich somit die Zahl der Plagegeister im eigenen Garten im folgenden Jahr deutlich reduziert. Allerdings merkt man schon bald, dass dies nur ein Wunsch gewesen ist.
Alles hat seinen Platz in der Natur – auch im Garten
Schließlich hat die Natur auch den Insekten einen Platz zugewiesen, und sie haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Wenn man sich die Nahrungskette im Tierreich vor Augen führt, wird das besonders deutlich. Die winzigen Milben und auch Blattläuse, die wir ebenfalls immer heftig bekämpfen, sind sehr bedeutsam für viele größere Insekten. Und von diesen wiederum ernähren sich etliche Vogelarten. Niemand käme wohl auf die Idee, die Vögel aus dem heimischen Garten als Plagegeister im eigenen Garten verbannen zu wollen – im Gegenteil, man genießt das Gezwitscher und freut sich, wenn man ein Nest entdeckt hat.
Kleine Helfer – ohne Zweifel
Über die wichtige Funktion der Bienen in unserem Leben hegt wohl niemand Zweifel. Schließlich sind sie Honigproduzenten und tragen außerdem dazu bei, dass sich aus den Blüten Früchte entwickeln. Aber auch viele andere Insekten – selbst die gefürchteten Wespen – tragen diese Plagegeister im eigenen Garten zur Bestäubung verschiedener Pflanzen und damit zur Fruchtbildung bei.
Der Natur und natürlichen Insektenvernichtern Platz einräumen
Wer sich über die kleinen Quälgeister im Garten aufregt, sollte sich überlegen, warum es so viele davon gibt. Liegt es nicht vielleicht auch am Menschen selbst, der mit seinen drastischen Einschnitten in die Natur anderen Tieren, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind, den Lebensraum genommen hat? Die Wälder schrumpfen immer mehr, und Teiche mit Fröschen, die sich von Fliegen, Mücken und deren Larven ernähren, gibt es kaum noch. Wenn der Mensch damit aufhört, seine Umwelt zu seinem Vorteil zu missbrauchen, wird es auch wieder ein natürliches Gleichgewicht in der Tierwelt und der Plagegeister im eigenen Garten geben.
Die „chemische Keule“ ist out – Bio liegt im Trend. An nahezu jedem Gartenzaun werden Tipps und Tricks ausgetauscht, die dem Gärtner den Kampf gegen ungebetene Gäste erleichtern.
So ein wenig Chemie braucht es aber schon dann und wann. Aber sicherlich in Maßen. Grundsätzlich versuchen wir es aber auch meistens auf ntürlichem Wege. Wenn wir Grillen und draussen essen, platzieren wir häufig ein paar Meter weiter weg eine „leckere“ Alternative für Wespen und ähnliches Getier. Etwa ein kleiner Teller mit etwas Fleisch und Honig. Das funktioniert auch häufig.